Die Bundestagswahl 2025 rückt näher, doch viele Wähler*innen sind noch unentschlossen. Welche Themen sind wirklich entscheidend, und welchen Einfluss haben Medien und Umfragen?

radiowelt
20.02.2025
Bundestagswahl 2025: Welche Themen sind entscheidend?
Und geht's in den Medien wirklich um die Themen, die die Menschen bewegen?
-
Bundestagswahl 2025: Welche Themen sind entscheidend?Christian Orth von #Mitreden im Interview
Diskrepanz zwischen Wahlkampf und Wählerinteressen
Migration, Sicherheit und Wirtschaft dominieren die Wahlkampfdebatten. Doch ein Blick auf das aktuelle ZDF-Politbarometer zeigt: Nur 26 % der Befragten nennen Flüchtlinge und Asyl als eines der wichtigsten Themen. Das steht im Kontrast zur starken Präsenz dieser Themen in den Medien und politischen Auseinandersetzungen.Die Frage ist also: Werden Themen im Wahlkampf überbewertet, weil sie medial stark präsent sind? Orth erklärt, dass Wähler*innen ihre Entscheidung oft nach den Themen treffen, die sie im Alltag direkt betreffen – wie soziale Gerechtigkeit, Frieden und wirtschaftliche Sicherheit. Medien beeinflussen zwar, welche Themen präsent sind, doch am Ende entscheidet der individuelle Lebensalltag darüber, welches Thema wirklich relevant ist.
Klimawandel: Vom Top-Thema zum Randaspekt
Vor vier Jahren galt die Wahl noch als "Klimawahl", heute spielt Klimaschutz kaum eine Rolle in den großen TV-Debatten. Warum ist das so? Laut Orth liegt das auch daran, dass Klimapolitik mit finanziellen Belastungen verbunden ist. Steigende CO2-Preise und wirtschaftliche Unsicherheiten durch Inflation und Rezession sorgen dafür, dass viele Menschen andere Prioritäten setzen.Dabei ist der Klimawandel realer denn je: Globale Emissionen steigen weiter, extreme Wetterereignisse nehmen zu, und trotzdem ist das Thema kaum präsent im Wahlkampf. Es scheint, als würden kurzfristige wirtschaftliche Sorgen langfristige ökologische Notwendigkeiten verdrängen.
Artikel teilen: