Die österreichische Band Buntspecht klingt ebenso skurril und ausgefallen wie ihr Name. Das fängt schon bei ihrer eher unorthodoxen Besetzung an, welche unter anderem Bläser und ein Cello umfasst.
radiowelt
24.06.2021
Buntspecht bei egoFM
Das Interview mit Gloria zum Anhören
-
Buntspecht bei egoFMDas Interview mit Gloria zum Anhören
Wie findet sich ein solches Konstrukt überhaupt zusammen?
"Wir sind uns eher zufällig begegnet. Wir haben nicht gezielt nach bestimmten Instrumenten ausgewählt, sondern haben uns gut verstanden und die Leute haben dann zufällig eben dieses Instrument gespielt." - Buntspecht
Dabei legen sie Wert darauf, organisch zu klingen und verzichten bewusst auf elektronische Elemente, was Buntspecht ermöglicht sich nicht davon abhängig machen zu müssen.
"Wir können uns sofort an jede Ecke stellen und anfangen zu spielen." - Buntspecht
Ihre Songs schreiben die Musiker dabei in einer Mischung aus Experimentieren im Proberaum und vor allem ihren Liveauftritten.
Dabei probieren sie aus, welche Songabschnitte noch Arbeit benötigen, welche funktionieren und entwickeln diese so nach und nach weiter. Durch Corona waren sie jedoch gezwungen, ihre Arbeit etwas umzustrukturieren und mehr in der Produktionsphase zu entwickeln.
Was dabei rauskommt, klingt wie ein langer, ausgelassener Abend mit Freund*innen, an dem immer etwas los ist. Und genau das ist auch die Absicht dahinter.
"Es ist auf jeden Fall ein kleines Fest, das wir da zelebrieren, wo wir mit uns selbst und anderen tanzen und uns diverse Lügengeschichten und Märchen erzählen." - Buntspecht
Inspiration holen sie sich dabei von Bands wie King Gizzard and the Lizzard Wizard. Aber auch Literatur im weitesten Sinne und der Austausch mit anderen Künstler*innen ist den Wienern wichtig. Dabei geht es ihnen vor allem in das Abtauchen in deren Welten, wobei Buntspecht gerade von nichtmusikschaffender Kunst angezogen werden. Das schlägt sich auch in ihren immer leicht verspielten und kreativen Texten nieder.
"Mir wird beim Schreiben sehr schnell selbst fad und ich brauche dann selber immer diese Zweiter-Blick-Schönheit. Also nicht: ich hör's einmal und hab's verstanden."- Buntspecht
Das neue Album heißt Spring bevor du fällst und erschien im Juni diesen Jahres.
Hinter dem Titel verbirgt sich laut der Band eine einfache Entscheidung:
"Du fällst sowieso also entweder du springst oder du lässt dich runterziehen. Der Titel hat sich so ergeben, was damit gemeint ist, wurde erst hinterher von uns hineininterpretiert." - Buntspecht
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Das zugehörige Release Konzert konnten Buntspecht dieses Jahr dann sehr zu ihrer Freude schon vor Publikum anstatt per Livestream spielen.
"Das war extrem wichtig für uns, geradezu essenziell. Wir sind eine Moodband, die Energie, die mit dem Publikum entsteht, macht uns aus, unsere Musik funktioniert einfach nicht per Streaming."- Buntspecht
Auch außerhalb dessen stand die Band dieses Jahr bereits bei einigen kleineren Konzerten auf der Bühne, können sich aber weniger vorstellen, wieder in dunklen, verschwitzten Clubs zu stehen. Wenn sie es sich aussuchen dürfen, würden sie diesen Sommer am liebsten Open-Air performen. Hauptsache Live und nicht im Stream.
Ihr wollt Buntspecht live erleben? Ab September spielen die Musiker in einigen deutschen Städten, am 13.09. zum Beispiel in München.
Artikel teilen: