Delikatessen rund um die Welt

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Ein teurer Genuss: Von Ruby-Roman-Traube bis Elfenhonig

Falls du als Feinschmecker*in mal etwas Besonderes probieren und gleichzeitig dein komplettes Budget sprengen willst, hätten wir hier ein paar dekadente Vorschläge.

Was ist das teuerste Lebensmittel der Welt?

Almas-Kaviar ist möglicherweise das teuerste Lebensmittel der Welt mit einem Preis von 34.500 US-Dollar pro Kilogramm. Er ist besonders teuer, weil er ausschließlich aus dem iranischen Beluga-Stör (auch Huso Huso genannt) stammt. Wir stellen dir hier noch vier weitere Lebensmittel vor, die sich in die Liste der teuersten Lebensmittel einordnen.
  • Seeohren
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  • Ruby-Roman-Traube
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  • Elfenhonig
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  • Matsutake-Pilze
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Seeohren

Seeohren oder Meerohren – klingt erstmal nicht besonders deliziös, aber andere Bezeichnungen zeigenm, dass sie eine begehrte Delikatesse sind. In China heißen sie "weißes Gold" und in Frankreich sind es die "Trüffel des Meeres": Abalonen sehen eigentlich aus wie Muscheln, sind aber Schnecken, die sich vor allem in warmen Gewässern wohlfühlen. Zum Beispiel an den Küsten Australiens, dem Westen der USA, vor Südafrika oder in Japan.
Dort und auch in anderen Ländern Ostasiens sind sie besonders beliebt. Deshalb können sie - unter anderem - auch ein kleines Loch in den Geldbeutel reißen. Je nach Zubereitung kann ein Abalone-Gericht schon mal 300 € kosten.

Wilde Abalonen sind aufwändig zu ernten – Taucher*innen müssen sie von den Felsen reißen – in Australien auch mal in Gesellschaft eines weißen Hais. Aber nicht nur der Wildfang ist mühsam. In der Zucht brauchen die Schnecken sehr sauberes und perfekt temperiertes Wasser, um so weit zu wachsen, dass man sie verkaufen kann. Allerdings auch erst nach drei bis vier Jahren. Doch es scheint sich zu lohnen – in Spanien und sogar in Island gibt es mittlerweile Farmen. Eigentlich herrscht dort zwar das falsche Klima, aber gut, wenn man das Wasser mit Hilfe eines Vulkans erwärmen kann, geht das schon. Nicht überall geht es so nachhaltig zu: Seit Mitte der 90er machen in Südafrika Wilderer*innen Jagd auf die wertvollen Meerestiere – um sie dann an die chinesische Mafia zu verkaufen. Auch die Veränderung der Meere macht den Tieren zu schaffen, denn die Abalonen gelten als überfischt. Nicht nur deswegen ist das Geld also woanders vielleicht besser angelegt…

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Ruby-Roman-Traube

Edle Ruby-Roman-Trauben können ungefähr so groß wie ein Tischtennisball werden und werden nur in Japan angebaut - genauer gesagt in der Präfektur Ishikawa. Je nach Qualität kann eine einzige Traube zwischen 30 Cent und 400 € kosten. Kein Wunder also, dass es eigene Auktionen für die besonders wertvollen Bündel der Frucht gibt. Der Rekordpreis lag dort bei stolzen 11.000 € für ein 800g-Bündel mit 23 Trauben! Eingekauft werden die teuren Früchte übrigens zum Beispiel von Luxushotels oder Gourmet-Kaufhäusern.

Die Ruby-Roman-Traube ist deswegen natürlich nicht einfach ein gesunder Snack für zwischendurch, sondern Teil der Geschenk-Kultur Japans. Zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Business-Treffen gibt’s dann eben auch mal ein paar Trauben.
Apropos gesund: Der Zuckergehalt der Früchte spielt eine entscheidende Rolle für die Klassifizierung und damit den Preis: 18 Prozent müssen es demnach schon sein. Außerdem muss die Farbe stimmen, ein ganz bestimmter Rotton – und dazu das Gewicht von mindestens 20 Gramm – für die Premium-Klasse sogar 30! Die zu bekommen ist trotz der unglaublich aufwändigen Zucht in Gewächshäusern gar nicht mal so einfach. Im Jahr 2010 waren es zum Beispiel genau sechs Trauben in der Premium-Klasse, im Jahr darauf gar keine.

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Elfenhonig

Viele kulinarische Spezialitäten werden ja auch deshalb besonders, weil sie von einer Art Mythos umgeben sind, entwickelt über Generationen, manchmal sogar Jahrhunderte. Diese hier gibt es gerade mal seit 2009.
Besonders ist der sogenannte Elfenhonig trotzdem, auch wenn er – anders als der Name vermuten lässt – auch von Bienen stammt. Die haben ihr "Produkt" aber offensichtlich lange gut versteckt – in einer Höhle ganz im Nordosten der Türkei. Zumindest bis zum Jahr 2009 als ein Imker auf einen Schwarm Wildbienen aufmerksam wurden, die in einer Höhle verschwanden. Mithilfe von Kletterer*innen ging es hinab in die 1800 Meter tiefe Höhle und dort gab es wie erwartet Bienenstöcke.

Das erste Kilo verkaufte der Imker dann für knapp 45.000 €. Zwar ist der Preis mittlerweile leicht gesunken, aber verschiedene Faktoren sorgen dafür, dass man sich statt ein bisschen Honig immer noch einen kleinen Gebrauchtwagen leisten könnte. Die Kombination aus der Qualität des extrem mineralreichen Honigs und der schwierigen Ernte mit professionellen Kletterer*innen, die noch dazu nur einmal im Jahr stattfinden kann, sorgen für den hohen Preis.

Matsutake-Pilze

Der "Starkriechende Ritterling" ist keine Monty-Python-Figur und hat auch sonst nichts mit dem Mittelalter zu tun. Auch wenn der Matsutake-Pilz – bleiben wir bei diesem Namen – schon seit über 1000 Jahren in der japanischen Küche verwendet wird und dort als besondere Delikatesse gilt.
Wie bei Trüffel gilt die Zucht des Matsutake-Pilzes als unmöglich. Viel lieber macht er sich unter der Rotkiefern breit, macht sich aber trotzdem rar. Vor allem in Japan, wo die Ernte in den letzten Jahrzehnten stark einbrach. Zwar wächst der Matsutake-Pilz auch an der US-Westküste, zum Beispiel im Bundesstaat Oregon, in China oder Korea. Besonders teuer bleiben aber die japanischen Exemplare.

Der besondere Zimt-Geruch und das würzige Aroma ist manchen bis zu 2000 € pro Kilogramm wert. Nach dem Kauf werden sie oft gegrillt, gedämpft oder zu einem Reisgericht verarbeitet.
Aber wie auch andere Lebensmittel in Japan sind Matsutake-Pilze nicht nur eine kulinarische Delikatesse, sondern auch ein Symbol für Wohlstand und Glück. Sie werden oft als Geschenk verwendet und sind ein fester Bestandteil von Festessen und besonderen Anlässen.

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