Warum ihr neues Album 'Ravage' nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine emotionale Reise war und wie man für Balance zwischen Arbeit und Pausen sorgt, erzählt die Künstlerin Mogli im Interview.
radiowelt
25.05.2022
Mogli bei egoFM
Das komplette Interview bei egoFM Max
An ihrem neuen Album Ravage hat Mogli fast zwei Jahre gearbeitet. Mogli ist eine wahre Künstlerin. Der Begriff "Musikerin" reicht nämlich nicht aus für all das, was sie macht. Bewusst ohne Major Label kümmert sie sich nämlich nicht nur um die Musik, sondern auch alles, was sonst so dazu gehört - denn Mogli hat ganz schön viele Interessen. Warum ihr das so wichtig ist, darüber spricht sie mit egoFM Max.
-
Mogli bei egoFMDas komplette Interview zum Anhören
Kreative und emotionale Reise
Für Ravage ist Mogli nicht einen Monat ins Studio gegangen, um in dieser Zeit ihr ganzes Album aufzunehmen. Stattdessen sind die Songs über einen Zeitraum von fast zwei Jahren entstanden. Immer wenn sich auf ihrer emotionalen Reise etwas getan oder verändert hat, hat sie es von ihrer Brust geschrieben, ist damit ins Studio und hat den Song dann aufgenommen. Vielmehr als eine kreative war es dadurch auch eine emotionale Reise, auf die sich Mogli mit Ravage gemacht hat. Sie verarbeitet auf dem Album Burn-Out und Depressionen."Dadurch […] hatte ich auch Reflektionsmomente und ich glaube Reflektion ist ein ganz wichtiger Teil von Heilung, weil man sich eben Zeit nimmt für sich selbst. Und dadurch war es tatsächlich für mich […] voll therapeutisch [dieses Album zu schreiben] und ich bin am Ende auch glücklich rausgekommen. Deswegen ist es eine gute emotionale Reise gewesen, auch wenn sie schwer war." – Mogli
Mogli hat keine Angst, sich dadurch zu verletzlich zu machen.
Denn das gebe anderen die Möglichkeit, sie besser zu verstehen. Mit Popmusik sagt sie, gelingt ihr das sogar nochmal mehr."Das ist meine persönliche Definition von Pop. Dass es da nicht so ein Wischiwaschi Drumherumgerede gibt, sondern man sagt es genauso wie man es fühlt und bei diesem Album […] wusste ich genau, was ich sagen will und ich hab das dann auch gesagt. Und ich finde, das hört man auch im Genre" - Mogli
Über mentale Gesundheit spricht Mogli aber nicht nur auf ihrem Album, sondern auch im Internet. Auf Discord hat sie ein eigenes Forum, in dem sie sich mit Hörer*innen austauscht. Es sei ein schönes gemeinschaftliches Gefühl, weil alle miteinander kommunizieren könnten. Quasi eine Verlängerung der Musik.
Vom Album zum Film
Eine Verlängerung der Musik ist auch der zum Album passende Film RAVAGE. Mogli spielt darin die Hauptrolle. Die Verbindung zwischen Musik und Film gab es bei Mogli ja schon mal mit ihrem letzten Album Wanderer, dem Soundtrack zum Dokumentarfilm Expedition Happiness, in dem sie mit ihrem damaligen Freund in einem Schulbus quer durch Amerika gereist ist. In RAVAGE geht es um eine dystopische Gesellschaft in der Stadt Neutra, in der Gefühle nicht erlaubt sind und ein totalitäres System die Natur verteufelt und für giftig erklärt. Im Laufe des Films bricht die Protagonistin aus diesem System aus und findet unterwegs zu sich selbst.Während sie auf dem Album ihre persönliche Geschichte verarbeitet, erzählt sie im zweiten Schritt im Film eine universelle Message, die mehr Leute anspricht. Denn Mogli hat ständig den Drang, etwas zu erzählen. Wenn eine Art der Erzählung vorbei ist, hat sie keinen Bock, dass es eben schon vorbei ist. Deshalb war sie im Film genauso involviert, von Schauspielerei über Tanz bis hin zu Kostümen und dem Artwork und das bewusst ohne Major Label.
"Mir ist es so wichtig, dass in allem was ich tue eine Message steckt, weil ich ja auch eine Plattform habe. […] Ich habe auch das Gefühl, als Künstlerin erreiche ich viele Menschen, die mit Themen, die mir wichtig sind, normalerweise nicht erreicht werden würden, aber alle konsumieren Kunst." – Mogli
Arbeit aber nicht ÜBERarbeiten
Bei all dem kreativen Output ist es trotzdem wichtig, Pausen zu machen. Früher konnte Mogli das nicht, weshalb sie auch an Burn-Out litt. Für Ravage hat sie sich ihr Team dann aber selbst zusammengestellt und in allen Bereichen Leute gefunden, mit denen sie gerne zusammenarbeitet. Es sei das erste Projekt, bei dem sie nicht danach in ein Loch gefallen ist – unter anderem deshalb ist sie wahnsinnig stolz darauf. Außerdem sei es eine Bewusstseinssache: Mogli passt mehr auf sich selbst auf und macht zum ersten Mal in ihrem Leben so richtig Wochenende. Und Wochenende ist natürlich immer gut!Übrigens: Anfang des Jahres war Mogli unsere Kickstarterin der Woche bei egoFM. Mehr über die Künstlerin findest du in diesem Beitrag:
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Artikel teilen: