Schmuggel ist so alt wie die Menschheit selbst – aber manchmal wird es einfach nur absurd. Von Kokain-Gipsbeinen bis hin zu lebenden Tigerbabys im Koffer: Wir stellen dir vier ganz besonders absurde Schmuggelfälle vor.
radiowelt
04.02.2025
Die skurrilsten Schmuggelfälle
Die kreativsten (und absurdesten) Schmuggel-Verstecke
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Hals & BeinbruchKuriose Schmuggelfälle
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Ein flauschiger PassagierKuriose Schmuggelfälle
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Ein gutes VersteckKuriose Schmuggelfälle
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Lesen VerbotenKuriose Schmuggelfälle
Hals- und Beinbruch!
Erstmal Gepäck aufgeben, dann durch den Sicherheitscheck und eventuell auch noch durch den Zoll - am Flughafen kann es schon ziemlich stressig werden, aber mit Krücken wird es noch anstrengender. Im Jahr 2009 flog ein Mann von Chile nach Barcelona. Er hatte einen Gips am Fuß und humpelte ziemlich langsam durch den Zoll. Den Beamt*innen kam das Gipsbein allerdings etwas seltsam vor... Kurzerhand zogen sie ihn aus der Schlange und eskortierten ihn zum Röntgen.Dabei fällt auf: Der Gips ist nicht wirklich aus Gips, sondern aus - und jetzt kommt es - Kokain. Drogen im Gips zu schmuggeln ist nichts Neues, aber einen Gips komplett hergestellt aus gepresstem Kokain, das hatten die Beamt*innen auch noch nie gesehen. Zusätzlich hatte der Mann auch noch welches in seinem Gepäck, nämlich in ausgehöhlten Hockern. Immerhin bei einer Sache hatte er nicht geschummelt: Sein Bein war wirklich gebrochen. Wohl absichtlich, um glaubwürdiger zu wirken. Na ja, man kann es ja mal versuchen.
Ein flauschiger Passagier
Tiere als Urlaubsmitbringsel? Ganz schlechte Idee! Mal davon abgesehen, dass es verboten ist, ist es halt auch einfach Tierquälerei. Trotzdem versuchen Menschen immer wieder, lebendige Tiere zu schmuggeln. Am häufigsten werden übrigens Schuppentiere geschmuggelt. Aber auch Vögel - sechs Tauben in Schuhkartons zum Beispiel oder Reptilien. Nach einem versuchten Schmuggel schlüpfte ein Krokodil mal in einem Flugzeug aus einer Reisetasche und verursachte einen Absturz. Am Ende überlebte neben den Passagier*innen nur das Krokodil.In Bangkok wiederum versuchte eine Frau, ein Tigerbaby am Zoll vorbeizuschleusen. Als Deckung lag dazu noch ein Stofftiger mit im Koffer - dann fällt es bestiiimmt nicht auf! Am Ende brachte der allerdings nichts, der Koffer hatte Übergepäck und die Beamt*innen merkten recht schnell: Eines der Kuscheltiere ist nicht so, wie es scheint. Vielleicht dann nächstes mal einfach wieder bodenständig eine Postkarte schicken...
Übrigens - wenn du dich generell für Tiere interessierst, findest du hier noch weitere Artikel und spannende Interviews zum Thema.
Ein gutes Versteck?
Ehrlich gesagt sind die Umstände dieses Schmuggels eher traurig, denn wenn Menschen in andere Länder geschleust werden, hat das meist schlimme Hintergründe in ihrer Heimat. Allerdings gibt es einige kuriose Fälle, bei denen die Menschen sich immerhin raffinierte Verstecke ausgedacht haben. Erstes Beispiel: Als eine Frau von Mexiko über die Grenze in die USA fuhr, waren ihre Papiere in Ordnung, mit dem Auto hat auch alles gepasst. Einer der Grenzbeamten hatte dann aber doch ein mulmiges Gefühl und so wurde das Fahrzeug durchsucht. Sie fanden erstmal nix, allerdings bellte der Spürhund den Rücksitz an und sie Kontrolleur*innen vermuteten Drogen. Als sie die Sitzbank allerdings aufschnitten, fanden sie tatsächlich einen Mann, der in der ausgehöhlten Bank mitfuhr.Ein ähnlicher Fall ereignet sich in England, als ein Fotojournalist von seinem Urlaub zurückkehrte. Er hört ein Klopfgeräusch aus der Gepäckbox auf seinem Autodach und rief die Polizei. Und auch hier stieg ein Mann aus der Box. Er war den ganzen Weg aus von Frankreich mitgereist. Später kam heraus, dass der Mann aus dem Senegal über Frankreich nach England fliehen wollte. Traurige Umstände, aber durchaus skurrile Verstecke.
Lesen verboten
Wer Alkohol und Tabak schmuggelt, bekommt eine Geldstrafe. Eine Gefängnisstrafe und zehn Jahre Zwangsarbeit in Sibirien gibt es bei noch viel illegaleren Dingen: Nicht Drogen, nicht Waffen, sondern… Bücher! So lief es in Litauen im 19. Jahrhundert. Gerade hatte Russland die Kontrolle übernommen und wollte das Land russifizieren und damit auch die litauische Schriftsprache verbieten. Mit einem rechnete Russland aber nicht: Widerstand.Jedes Jahr schmuggelten Menschen Bücher über die Grenze, auch der Bischof half mit. Zwischen 1866 und 1904 waren es insgesamt dreieinhalb Millionen Bücher und Zeitschriften. Russland sah schließlich ein, dass sie gegen die Verbreitung doch ziemlich machtlos waren und hob 1904 das Verbot auf. Der 7. Mai ist seitdem in Litauen der Tag der Pressefreiheit.
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