Wie du mit peinlichen Situationen am besten umgehst

Wie du mit peinlichen Situationen am besten umgehst

Statt Scham lieber Charme

Man platzt viel zu spät in eine wichtige Konferenz, der Pups war doch lauter als gedacht, man hat die Zahnpastareste im Gesicht vergessen oder trägt ein graues Hemd im Hochsommer und hat eine Präsentation – die Liste lässt sich ewig weiterführen, aber alle der aufgezählten Dinge haben eines gemeinsam: man will am liebsten im Erdboden versinken.

Aber wie reagiert man eigentlich am besten auf solche Geschehnisse und kann vielleicht sogar cool bleiben?

Li Jiang von der Carnegie Mellon University hat uns am vergangenen Dienstag die Lösung dieses Problems in Form einer Studie hinterlassen: diese behandelt nicht nur wie man mit Ausrutschern umgehen soll, sondern kann uns auch dabei helfen über unseren Schatten zu springen – oder besser über unsere Scham.

Viele Situationen sind eher subjektiv peinlich - im Drogeriemarkt nach Kondomen fragen, in der Apotheke Anti-Hautpilzcreme kaufen oder nach der Klobürste bei Freunden suchen. Situationen, die man selber vielleicht als unangenehm empfindet, das Gegenüber aber überhaupt nicht - klar findet es der Drogeriemarktmitarbeiter nicht komisch, wenn du fragst, wo die Kondome stehen. Das hört der wahrscheinlich täglich zehn Mal.

Um das zu beweisen hat Li Jiang verschiedenen Studentengruppen unterschiedliche Videos von peinlichen Situationen gezeigt, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass ein Beobachter die Situation weit weniger schlimm findet, als der aktiv Betroffene. Man muss einfach die Perspektive wechseln, einmal Abstand von sich selbst nehmen und alles von Außen betrachten. Die Rolle des Gegenübers einnehmen – dann kann man auch viel besser drüber lachen.  



 Darüber hinaus arbeitet die Werbung sehr häufig mit Schamgefühlen und kann uns so Produkte andrehen, die wir eigentlich gar nicht brauchen - Anti-Fleck-Deo und parfümierte Intimdusche seien hier mal genannt. 
"Our research is relevant to those situations in which marketers want to inoculate consumers against a fear of embarrassment and encourage them to take actions they might otherwise avoid."
 

Wer Monate später trotzdem noch nicht aufhören kann, sich für ein Missgeschick in Grund und Boden zu schämen, soll einfach versuchen sich auf andere Details der Situation zu konzentrieren.

Was hatte ich nochmal für Jeans an, als es mich vor versammelter Mannschaft auf dem Weg zur Bahn auf die Nase gelegt hat? Einfach nicht an die lachenden Gesichter im Fenster denken. Die denken auch nicht mehr dran.

Alles also nur eine Frage des Trainings.

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