Die besten Alben des Jahres 2024

Die besten Alben des Jahres 2024

Der egoFM Jahresrückblick

Von  Vitus Aumann
Was für ein Jahr, was für Alben! Unsere Musikredaktion hat sich wieder durch eine grandiose Veröffentlichungsliste gekämpft – mit viel Liebe, ein bisschen Streit und jeder Menge Leidenschaft. Das Ergebnis: Die 12 besten Alben 2024, die du nicht verpasst haben solltest!

Jawohl, es ist wieder so weit - Zeit für die Alben des Jahres!

Egal, wie anstrengend und chaotisch das Jahr auch war: Die Musik hat wie üblich alles gegeben. So gut wie jede Woche ein neuer Kracher für unsere Ohren und etwas neues zu entdecken. Einziger Wermutstropfen: Unsere Musikredaktion musste sich mal wieder so richtig schlägern, um hier eine adäquate Liste für den Jahresrückblick hinzubekommen. Aber jetzt, nachdem alle Wehwehchen wieder verheilt und jeder Groll ausgesessen ist präsentieren wir feierlich:

Die 12 Alben, die unserer Meinung nach das Jahr besonders geprägt haben.





Fontaines DC - Romance

Die Iren haben sowieso ein Dauerkartenabo für unsere Jahresbestenliste - Aber wie soll man bei einem Album wie Romance denn auch widerstehen? Das vierte Album der Fontaines ist ihre abwechslungsreichste Platte geworden: Mal aggressiv, mal atemlos, mal sanft melancholisch - und egal was sie auch ausprobieren, die Fontaines kriegen einfach keinen Fehltritt hin.

Fontaines D.C. haben für sich schon früh festgelegt, dass ihre Version des Post Punk nicht nur streng aus Schlagzeug, Bass, Gitarre und Geschrei bestehen muss - auf Romance erreicht die Genrefusion daher mal wieder einen Höhepunkt.





Clairo - Charm

Musik aus der Komfortzone - das ist eigentlich ein eher zweifelhaftes Kompliment. Die großen Meisterwerke der Musikgeschichte haben doch meistens fast schon herzzerreissende Hintergrundgeschichten. Clairo liefert hier einen mehr als wohlklingenden Gegenentwurf: Ihr drittes Album hat sich von warmen Soulklängen inspirieren lassen und liefert einen herrlich kuscheligen Sound, in den man einfach nur versinken möchte.

Komfortzone kann halt auch echt super klingen. Erst recht, wenn man weiß, dass der Weg dahin alles andere als komfortabel war.





The Last Dinner Party - Prelude To Ecstacy

Hype ist ein zweischneidiges Schwert: Klar braucht man als Band Aufmerksamkeit, aber zu viel davon macht schnell alles kompliziert. Über The Last Dinner Party gab es zum Beispiel schon die unglaublich nervige "Industry Plant" Diskussion, bevor die Brit*innen überhaupt ihr Debütalbum rausbringen konnten. Aber genau dieses ist eben auch wirklich so gut geworden, dass es fast schon nicht mehr mit rechten Dingen zugehen kann: Nicht umsonst haben wir es dieses Jahr sogar zweimal gewürdigt.

Prelude To Ecstasy ist ein größenwahnsinniges, überdramatisches Album, das trotzdem an keiner Stelle verkopft oder nervig wirkt: Es ist das Debüt einer Band, die den Schattenseiten des Hypes erfolgreich getrotzt hat.





Ekkstacy - Ekkstacy

Düster, laut und großartig - mit den drei Wörtern kann man EKKSTACY und sein gleichnamiges Album wohl am besten beschreiben. Der Kanadier verpackt rohen Punk mit LoFi Sounds und ist sich auch nicht zu schade, mal den ein oder anderen Schlenker Richtung Pop zu machen. Den letzten Schliff geben dann die Texte: EKKSTACY singt über selbstzerstörerisches Verhalten, seine Süchte, gnadenloses Vermissen und Selbstzweifel – und er schafft es, dass es fast schon problematisch viel Spaß macht, dabei zuzuhören.





Jamie xx- In Waves

Nach den Farben folgen die Wellen: Neun Jahre nach seinem Solodebüt hat sich Jamie xx endlich mal wieder dazu durchringen können ein neues Album herauszubringen. Aber die Warterei hat sich natürlich gelohnt. Nicht nur, weil die Gästeliste nur so vor Starpower strotzt und Jamie sogar die langersehnte The xx Reunion ganz nebenbei mitliefert. Songs wie "Baddy On The Floor", "Life" und "All Your Children" werden auch noch lange nach diesem Jahr die Tanzflächen der Welt beschallen.

In Waves ist eine gigantische Liebeserklärung an die Clubkultur.





Michael Kiwanuka - Small Changes

Dieses Album kam wirklich zur allerbesten Zeit: So entspannend und tröstend wie Small Changes war wirklich kaum eine Platte dieses Jahr. Der britische Soulsuperstar hat für sein neues Album einen Richtungswechsel vorgenommen. Statt wieder große Klangstatements zu setzten, hat sich Michael hier auf persönlichere Geschichten konzentriert und diese in einen organischen Sound verpackt der hin und wieder fast schon an akustischen Trip Hop erinnert.

Small Changes kriegt selbst den emotional aufgeladensten Tag noch irgendwie auf ein erträgliches Niveau heruntergekühlt – das ist kaum noch ein Album, fast schon ein Lifehack.





St. Vincent - All Born Screaming

Die beste Nachricht des Jahres: Annie Clark schreit wieder! Ihre letzten beiden Ausflüge in sanften Soul und alles andere als sanften Synthie-Pop waren zwar ebenfalls brillant, trotzdem macht es großen Spaß mal wieder die raueren Töne von St. Vincent hören zu dürfen. All Born Screaming ist ein Album, das sich um Schmerz, Verlust und die daraus resultierende Wut dreht.

So klingt die Platte zwar nicht gerade in sich geschlossen oder fokussiert, aber für solche Themen macht exzellentes Chaos doch sowieso viel mehr Sinn.





Vampire Weekend - Only God Was Above Us

Schon klar, dieses Jahr gab es mal wieder einige gute Gründe, ein Album mit den Worten "Fuck the world" anzufangen. Aber Vampire Weekend schaffen es mal wieder, eigentlich enorm trostlose Botschaften in herrlich überladenen Pop zu verwandeln. Immer knapp, aber nie wirklich in der Reizüberflutung. Und als wäre das nicht schon schön genug ist Only God Was Above Us eben doch auch noch viel mehr als ein zynisches Ausgekotze der New Yorker: Ganz zum Schluss singt Ezra Koenig dann tatsächlich auch von der Hoffnung. Nicht unbedingt auf ein Happy End, aber darauf endlich mit einer Krise abschließen zu können.

So wird Only God Was Above Us zu einer Reise aus dem Zynismus hin zur Zuversichtlichkeit - und eine Rückkehr zum Modern Vampires of the City Sound.





K.I.Z. - Görlitzer Park

War das nicht mal diese Band, die nur so mit Sarkasmus um sich geworfen hat und die eigene Musik als "Urlaub fürs Gehirn" bezeichnet hat? Ja okay, davon sind K.I.Z. auf Görlitzer Park so weit entfernt wie die Landeshauptstadt vom Südpol. Neben der Sozialkritik, die sich schon auf den letzten Alben in die Texte geschlichen hat, legt das Trio hier sogar den üblichen Schutzpanzer ab und lässt sogar Einblicke in die eigene Vergangenheit zu.

So eindrucksvoll wie Görlitzer Park bekommt kaum jemand Gegenwartsdiskurs, Traumabewältigung und dann eben auch noch Ohrwurmhooks zusammen.





Lola Young - This Wasn’t Meant For You Anyway

Trennungsschmerz ist wahrscheinlich so ziemlich das häufigste Thema, das jemals besungen wurde. Aber macht ja auch Sinn, bei allen Gefühlen die jener eben mitbringt. Manchmal ist er melancholisch, manchmal aggressiv, manchmal einfach nur angenervt, aber meistens eben ganz schön "messy" – und genau das bildet This Wasn’t Meant For You Anyway perfekt ab. Ganz chronologisch geht Lola hier zwar nicht durch die fünf Phasen der Trauer - und vor allem der Zorn taucht mehr als nur einmal hier auf. Aber das wichtigste kommt eben zum Schluss: und zwar die Akzeptanz.

Am Ende ist alle Wut egal und This Wasn’t Meant For You Anyway deutlich mehr als einfach nur eine Abrechnung, sondern eben auch der Weg zurück zur Selbstliebe.





The Cure - Songs of a Lost World

Mal kurz 16 Jahre weg zu sein und sich dann wieder zurückzumelden ist eigentlich ganz schön gefährlich. In so einem Zeitraum kann sich der Musikgeschmack der kompletten Fangemeinde auf links drehen und im schlimmsten Fall fährt man eine gigantische Delle in das eigene Vermächtnis. Aber für The Cure gelten halt andere Regeln: Robert Smith hat es tatsächlich geschafft ein Album zu schreiben, das komplett nach The Cure klingt, aber der eh schon legendären Band sogar noch eine neue Facette gibt.

Songs of a Lost World saugt beim Hören in eine düstere, sphärische Welt voller Schmerz und Trauer, der man trotzdem immer wieder einen Besuch abstatten möchte.





Father John Misty - Mahashmashana

Songs die über zehn Minuten lang gehen? Check. Texte über Drogentrips und existenzielle Ängste? Logisch. Ein Albumtitel, der extrem konfus klingt aber gleichzeitig kosmische Zusammenhänge impliziert? Bingo!

Father John Mistys neues Album ist mal wieder eine absurde Songsammlung zwischen Shoegaze, Blues und Singer Songwriter Sound, bei dem man nie so ganz weiß ob man grade komplett ehrliche Botschaften oder Verspulte Fantasien vorgesungen bekommt.



Jetzt bist du dran: Welche Alben hast du 2024 rauf und runter gehört?

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